Stab:
Regie: Gustav Ucicky
Drehbuch: Gerhard Menzel
Produktion: Bruno Duday für die UFA
Musik: Peter Kreuder
Kamera: Günther Krampf
Schnitt: Eduard von Borsody
Besetzung:
Angela Salloker: Johanna von Orléans
Gustaf Gründgens: König Karl VII. von Frankreich
Heinrich George: Herzog von Burgund
René Deltgen: Maillezais, Unterhändler des Königs
Erich Ponto: Lord Talbot, englischer Armeeführer
Willy Birgel: Graf La Trémouille, Stadtkommandant
Theodor Loos: Dunois, Soldatenführer
Aribert Wäscher: Herzog von Alençon
Franz Nicklisch: Johann von Metz
Veit Harlan: Pierre
Paul Bildt: ein verzweifelter Bürger bei der Bergung der Toten
Bruno Hübner: ein weiterer Bürger, der neben ihm steht
Bernhard Minetti: ein Amtmann
S. O. Schoening: der Pater
Friedrich Ulmer: ein Hauptmann
Fritz Genschow: ein Hauptmann
Paul Wagner: ein Herold
Karl Dannemann: ein englischer Soldat
Knut Hartwig: ein englischer Hauptmann
Edlef Schauer: ein burgundischer Knappe
Katja Bennefeld: ein Mädchen aus dem Volk
Maria Koppenhöfer: eine Frau aus dem Volk
Wera Liessem: ein Mädchen aus dem Volk
Elsa Wagner: eine Frau aus dem Volk
Josef Sieber: ein Mann bei der Krönung
Walther Bäuerle: der Henker
Albert Florath: höhnischer Wächter des gefangenen La Trémouille
Friedrich Gnaß: Mann im Volke, der über Johanna spricht und ihr folgt
Alexander Golling: Soldat Talbots, der dem englischen Heerführer zur Flucht rät
Handlung:
Frankreich zur Zeit des Hundertjährigen Krieges:
Die Franzosen drohen im Jahre 1429 den bereits 92 Jahre währenden Krieg gegen England und interne Widersacher zu verlieren. Nur Orléans leistet noch erbitterten Widerstand -- es ist die einzige Stadt, die Frankreichs König Karl VII. geblieben ist. Um annehmbare Friedensbedingungen zu erkunden, schickt der König seinen Emissär Maillezais in das feindliche Lager, zu dem Heerführer Lord, Talbot und dessen Verbündeten, den Herzog von Burgund. Doch Talbot ist an einem Kompromiss nicht interessiert; er bereitet sich vielmehr gerade auf seine letzte Schlacht, die Entscheidungsschlacht, vor. Seiner Verachtung gegenüber dem schwachen französischen König verleiht er Ausdruck, in dem er Maillezais das Talbotsche Wappen auf die Stirn brennt.
Orléans‘ Bevölkerung wird immer verzweifelter, die Edelleute und militärischen Verteidiger Graf La Trémouille, Dunois und der Herzog von Alençon sind nur an ihrem eigenen Nutzen interessiert und schmieden überdies Ränke gegen ihren Monarchen, der ihnen viel Geld schuldet. Schließlich verliert auch der König den Glauben an einen Sieg und versucht, sich mit seinem Vertrauten Maillezais bei Nacht und Nebel aus dem Staub zu machen. An einer Straße wird er jedoch von einfachen Bürgern, die gerade an Händen und Füßen festgebundene Tote aus der Loire zu bergen versuchen, gestoppt und an seiner Flucht gehindert. Die im Fluss Ersäuften waren Opfer des schurkischen Herzogs von Alençon, der durch die von ihm angeordnete Mordtat zu verhindern suchte, dass diese Männer ihren König sprechen, um seine Majestät zu bitten, Orléans nicht den Engländern preiszugeben.
Der Pöbel glaubt, in dem König den Herzog zu erkennen, zerrt ihn aus seiner Sänfte und versucht diesen daraufhin zu erschlagen. Im letzten Moment tritt unter Glockengeläut das 17-jährige Bauernmädchen Jeanne d‘Arc hervor, das den König erkennt. Das Mädchen Johanna kann das Schlimmste verhindern. Jeanne erklärt, sie sei vom Erzengel Michael entsandt worden, um Frankreich zu retten und den König in Reims zu krönen. Karl, nicht sonderlich gläubig und ein kühl berechnender Machtmensch, erkennt als gewiefter Taktiker in diesem glücklichen Umstand jedoch die ideale Gelegenheit, das Volk zu neuen Anstrengungen zu motivieren. Ein Ruf ertönt fortan über die Schlachtfelder: „Gott und die Jungfrau!“ Und wie durch ein Wunder gelingt die schicksalhafte Wende im Krieg, die Soldaten König Karls stürmen unter der Führung Jeanne d'Arcs die gegnerische Befestigungsanlage. Der Herzog von Burgund wird gefangen genommen. Als ihn Maillezais mit dem Schwert niedermachen will, ist es ausgerechnet Jeanne, die den fetten Verbündeten des feigen, sich bei Nacht und Nebel davonmachenden Engländers Talbot schützt.
Nur wenige Monate später wird Karl, wie vorausgesagt, in Reims gekrönt. An seiner Seite sitzt, in schimmernder Rüstung, Johanna. Während des sich anschließenden, rauschen Krönungsfests erreicht die Feiernden eine Hiobsbotschaft. In Reims ist die schwarze Pest ausgebrochen. Außerdem marschieren die Engländer wieder auf, der Weg nach Paris sei bereits abgeschnitten! Sofort will Johanna wieder kämpfen und ruft zu den Waffen. Doch die Anwesenden lachen sie nur noch aus, weil sie erneut mit sich an der Spitze gegen die Engländer ziehen will. 'Geschichte lasse sich nicht wiederholen', heißt es. Mit ihrer Wertschätzung durch den König hat sich Jeanne in dessen Umfeld längst auch viele Feinde gemacht, allen voran den ruchlosen La Trémouille, der verkündet: „Die Mauern von Reims beherbergen eine Hexe!“ Er weist auf die Jungfrau. „Eine Hexe hat seiner allerchristlichsten Majestät eine Krone aufs Haupt gesetzt!“. Man gibt Johanna die Schuld am Ausbruch der Pest und behauptet, in ihrer Hybris, sich selbst zu einer Heiligen erklärt zu haben, für diese als Strafe Gottes angesehene Seuche verantwortlich zu sein.
Und so wendet sich Johannas Leben auf fatale Weise. Der Pöbel gerät außer Rand und Band, der Herzog von Alençon brüllt: „Schlagt sie tot, die verfluchte Hexe!“. Während der König Johanna aus dem Festsaal bringen lässt, setzt La Trémouille, nunmehr Stadtkommandant von Reims, mit Billigung des Königs auf ihre Ergreifung -- tot oder lebendig -- 3000 Silbertaler aus. Sie wird der Ketzerei beschuldigt, gefangen genommen und den Engländern übergeben. Damit ist das Schicksal der Jungfrau besiegelt. König Karl, gefangen zwischen seiner Dankbarkeit gegenüber diesem Mädchen einerseits, und dem heimischen Mob und den noch immer bedrohlichen Engländern unter Führung Lord Talbots andererseits, braucht als machiavellistischer Zyniker nicht lange zu überlegen: Er lässt aus machtpolitischem Kalkül La Trémouille freie Hand und Johanna kurzerhand fallen. „Wenn Gott will, dass Johanna brennt“, so argumentiert er gegenüber dem Herzog von Burgund, „hilft all euer beten nichts“. Außerdem, so gehen seine Überlegungen, könnte Jeanne d‘Arc ihm als tote Märtyrerin zum Ruhme Frankreichs sehr viel mehr nützen, denn als lebende Person. In Rouen in Ketten eingekerkert, erwartet Jeanne nunmehr der Feuertod. Als Maillezais daraufhin seinem König schwere Vorwürfe macht und diesen des groben Undanks und des Treueverrats Johanna gegenüber beschuldigt, antwortet dieser nur kalt: „Aber für eine Sache sterben ... das ist nicht das Schwerste. Für eine Sache leben und handeln ist viel schwerer. Sie war mein Werkzeug, niemals etwas anderes als ein Werkzeug. Sie muss brennen. Die lebende nützt uns nichts mehr, sie schadet uns nur. Die tote Johanna wird eine Märtyrerin sein. Es ist notwendig, dass sie brennt!“
Währenddessen findet in Rouen der Prozess gegen die Jungfrau, die vergebens auf die Rettung durch ihren König hofft, statt. Das Urteil ist von Anfang an klar, zu tief sitzt der Hass der Engländer gegen das junge Mädchen, das ihnen in ihrem unglaublichen Eifer und heldinhaften Mut den sicher geglaubten Sieg genommen hatte. Zwar versuchen Maillezais und einige seiner Getreuen, Jeanne zu retten. Doch der König entsendet den Herzog von Alençon mit einigen Soldaten, um Maillezais festzusetzen und den Befreiungsversuch zu unterbinden. Das Mädchen sagt im Angesicht ihres Todes: „Ich glaube, dass ich sterben muss, damit mein Vaterland frei wird“. Dann endet Johannas Leben auf dem Scheiterhaufen. Mit ihrem Flammentod wird Jeanne d‘Arc schließlich zur Legende. Der Ruf „Johanna war von Gott gesandt, sie ist eine Märtyrerin“ hallt durch das geschundene Land. Und so ist es die überirdische Kraft der Toten, die Frankreich nach weiteren 22 Jahren Krieg zum finalen Sieg führt. Drei Jahre darauf erklärt König Karl in Anwesenheit von Maillezais die Verbrennung Johannas in einem von ihrer Mutter angestrengten Wiederaufnahmeprozess zum Unrecht.